Das Geschäftsjahr 2024 war wiederum ein herausforderndes Jahr für das Spital Linth. Folgende Ereignisse prägten das Jahr 2024.
Palliative Care, also ein gezieltes Angebot für schwerstkranke und sterbende Patientinnen und Patienten ist ein wichtiger Bestandteil des Portfolios eines Grundversorgerspitals. Auch das Spital Linth hat in den letzten Jahren ein entsprechend spezialisiertes Angebot sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich aufgebaut. Dabei arbeiten die Ärzteschaft, die spezialisierte Pflege, der therapeutische Dienst sowie der Sozialdienst eng zusammen. Im letzten Jahr wurde nun ein wichtiger Schritt zur längerfristigen Sicherstellung und Weiterentwicklung dieses Fachbereichs gemacht. Dank einer Kooperation mit dem Palliativzentrum des Kantonsspitals St.Gallen wurde 2024 ein interprofessioneller palliativmedizinischer Konsiliardienst im stationären Bereich etabliert und damit eine kontinuierliche Abdeckung des Angebotes sichergestellt. Gleichzeitig wurden die Strukturen und Prozesse standardisiert und mit jenem am Kantonsspital St.Gallen harmonisiert, was die Zusammenführung per Januar 2025 vereinfacht und eine gemeinsame Weiterentwicklung sicherstellt.
Ältere Menschen sind oft gebrechlich und leiden an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Umso wichtiger ist es, dass nach einer Erkrankung oder einer Verletzung ein gesamtheitliches und umfassendes Behandlungskonzept angewandt wird. Darauf ist der Fachbereich Akutgeriatrie im Spital Linth ausgerichtet und die Pflegemitarbeitenden, Therapeutinnen und Therapeuten, aber auch Ärztinnen und Ärzte sind entsprechend spezialisiert. Trotz zunehmender Bedeutung ist die Geriatrie ein Fachgebiet, in welchem der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt ist. Nach dem Weggang von Dr. med. Helen Roth, welche die Akutgeriatrie im Spital Linth in den letzten Jahren geleitet und erfolgreich weiterentwickelt hat, galt es daher, eine Lösung zu finden, welche die ärztliche Betreuung nachhaltig sicherstellt. Gefunden wurde sie in einer Kooperation mit der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS). Deren Chefärztin für Akutgeriatrie Dr. med. Birgit Schwenk hat die fachliche und personelle Verantwortung im ärztlichen Bereich für die Akutgeriatrie im Spital Linth übernommen und stellt das ärztliche Personal aus ihrem Team. Damit konnte dieses personell verstärkt werden, sodass Stellvertretungen in hoher fachlicher Qualität jederzeit sichergestellt sind. Ebenso werden fachliche Weiterentwicklungen und eine Harmonisierung in den St.Galler Spitälern gewährleistet, zumal die Spitalregion Fürstenland Toggenburg bereits vor mehreren Jahren die gleiche Kooperation eingegangen ist. Damit ist im Bereich der Akutgeriatrie die anstehende Integration im Zuge des Zusammenschlusses zu HOCH Health Ostschweiz per Januar 2025 bereits weit fortgeschritten. Darüber hinaus wurde mit der Wahl von Dr. med. Birgit Schenk zur Chefärztin der Geriatrischen Klinik der Grundstein für eine kantonale Weiterentwicklung der Akutgeriatrie gelegt.
Die Gastroenterologie im Spital Linth bietet wieder das gesamte ambulante Spektrum inklusive ERCP. Nachdem 2023 aufgrund einer Kündigung und langer erfolgloser Nachfolgesuche das Angebot im Bereich der Gastroenterologie leicht eingeschränkt war, konnte es nach der Pensionierung von Dr. med. Rainer Kaaden Anfang 2024 für kurze Zeit gar nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Suche nach geeigneten Gastroenterologinnen und -enterlogen gestaltete sich trotz frühzeitigem Aufgleisen sehr schwierig. Umso glücklicher schätzen sich die Verantwortlichen, dass das Spital Linth per April 2024 mit Dr. med. Sebastian Schmidt einen hervorragend ausgebildeten Facharzt als Leitenden Arzt verpflichten konnte und damit dieses wichtige Angebot nach kurzem Unterbruch wieder sichergestellt war. Zudem konnte mit Dr. med. Ayse Akengin eine zweite Fachärztin gefunden werden, die ihre Tätigkeit als Leitende Ärztin im Spital Linth per Januar 2025 aufnimmt. Damit ist der Fachbereich Gastroenterologie personell wieder gut aufgestellt und dank der Ausbildung und des Werdegangs der beiden Fachpersonen auch die fachliche Weiterentwicklung garantiert.
Per 1. Januar 2024 wurde Markus Berthold vom Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde zum Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Traumatologie im Spital Linth gewählt. Unter der operativen Führung von Dr. Tobias Gehrig, Leiter Departement Chirurgie, wurde die Klinik in den letzten Jahren erfolgreich wiederaufgebaut, sodass sie nun eigenständig geführt werden kann. Die gute Zusammenarbeit innerhalb des Departments Chirurgie ermöglicht einen engen Austausch zwischen den Disziplinen und stellt eine umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten sicher. Markus Berthold verfügt über langjährige Führungserfahrung und war in verschiedenen renommierten Kliniken in Deutschland tätig.
Als grösster Arbeitgeber der Region präsentierte sich das Spital Linth an der Gewerbemesse vom 12. bis 14. April 2024 in Uznach. Während der drei Tage wurden Ballons und Give-aways verteilt, Wettbewerbstalons ausgefüllt und wertvolle Gespräche mit Besucherinnen und Besuchern geführt.
Seit September 2024 unterstützt das Spital Linth die erste Frauenmannschaft des FC Rapperswil Jona 1928 als Medical Partner. Markus Berthold, Chefarzt Orthopädie und Traumatologie, und sein Team engagieren sich für die Athletinnen.
Die vier Spitalverbunde des Kantons St.Gallen haben sich für die gemeinsame Einführung des neuen Klinikinformationssystems KISIM entschieden. Mit dem System werden administrative Arbeiten reduziert und vereinfacht, zudem sind sämtliche Patienteninformationen zentral einsehbar. Im Spital Linth haben die Vorarbeiten für den im April 2025 geplanten Roll-Out im 2024 Fahrt aufgenommen. Dabei konnte auf Erfahrungen aus der Geriatrischen Klinik zurückgegriffen werden, welche KISIM bereits im Oktober 2024 eingeführt hat. Die Roll-Outs im Spital Wil, in den Spitälern Grabs und Altstätten und im Kantonsspital St.Gallen erfolgen im Zeitraum März bis August 2025.
Die vier St.Galler Spitalverbunde Kantonsspital St.Gallen, Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, Spital Linth und Spitalregion Fürstenland Toggenburg wurden mit Beschluss des St.Galler Kantonsrats per 1. Januar 2025 zu einem Unternehmen zusammengeführt. Eine einzige Geschäftsleitung wird die operative Führung aller Standorte sicherstellen. Das Unternehmen erhielt nicht nur eine angepasste Organisations- und Führungsstruktur, sondern mit dem Dachnamen HOCH Health Ostschweiz auch einen gemeinsamen Markenauftritt. Die neue Marke gibt dem Zusammenschluss der vier Spitalverbunde ein Gesicht und eine gemeinsame Identität. Das Akronym HOCH setzt sich aus dem Namen zusammen: Das H steht für Health und OCH für Ostschweiz. Mit über 8'000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund CHF 1,4 Mrd. ist es eines der grössten Gesundheitsunternehmen der Schweiz.