Finanzbericht

Finanzkommentar Spital Linth

Finanzkommentar Spital Linth

Ergebnis

Das abgelaufene Geschäftsjahr stand im Fokus der strategischen und finanziellen Neuausrichtung. Trotz einer markanten Steigerung der Betriebserträge im stationären und ambulanten Bereich, drückten die höheren Sachkosten auf die Betriebsmarge.

Das Spital Linth schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem konsolidierten Verlust von CHF 29.9 Mio. ab. Eine einmalige Wertkorrektur (Impairment) auf den Liegenschaften von CHF 19.05 Mio. wurde aufgrund Anzeichen einer Wertbeeinträchtigung vorgenommen. Ohne diesen Sondereffekt läge das Unternehmensergebnis bei minus CHF 10.9 Mio. Neben der Neubewertung tragen folgende Gründe zum negativen Ergebnis bei:

Erträge

Mit 6'086 abrechenbaren Austritten, welche eine leichte Steigerung von +0.4% ggü. dem Vorjahr darstellt, konnte ein Mehrertrag von CHF 1.9 Mio. erzielt werden. Diese Ertragsverbesserung begründet sich durch den gestiegenen CMI (Behandlungskostengewicht) von 0.8046. Die Fallschwereerhöhung ist über alle Fachgebiete höher als im Vorjahr ausgefallen. Den stärksten Anstieg verzeichnet die Innere Medizin mit +11.2%. Der Anteil der zusatzversicherten Patienten konnte erfreulicherweise von 13.4% auf 13.5% gesteigert werden.

Im ambulanten Bereich ist der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um +1.8% angestiegen. Auch der Ertrag aus Medikamenten und Material ist im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Den stärksten Anstieg bei den ambulanten Besuchen verzeichnet die Frauenklinik mit 30%. Die restlichen Fachgebiete wuchsen im erwarteten Rahmen.

Bei den übrigen Erträgen inkl. Kantonsbeitrag konnte der Vorjahreswert um CHF 0.4 Mio. übertroffen werden. Somit sind im vergangenen Jahr die Erträge netto gegenüber Vorjahr um CHF 2.8 Mio. gewachsen.

Personalaufwand

Die Kosten für den Personalaufwand fallen um CHF 0.6 Mio. leicht höher aus als das Vorjahr. Für die im Rahmen der Ergebnisverbesserungsmassnahmen und damit verbundene Personalreduktion sowie personalrechtlichen Massnahmen mussten Rückstellungen i.d.H. von CHF 0.4 Mio. gebildet werden. Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifizierten Kandidaten besteht weiterhin. Dies schlägt sich in einem Kostenanstieg beim temporären Personal von CHF 0.5 Mio. nieder.

Medizinischen Bedarf

Mehraufwände von CHF 1.7 Mio. ergaben sich im Medizinischen Bedarf. Dieser Anstieg ist die eine Folge der Preis- und Mengeneffekte. Die stetig wachsenden Aufwände für Medizinische Fremdleistungen (Netzwerkverträge) sowie die Teuerung der Medikamente und Materialien begründen diese höheren Kosten.

Sachaufwand

Im Sachaufwand fallen vor allem höheren Kosten von CHF 2.5 Mio. im Verwaltungsaufwand ins Gewicht. Grund für diesen Anstieg gegenüber dem Vorjahr sind die zentralen Verrechnungen vom KSSG der Supportbereiche. Des Weiteren sind auch die Informatikkosten um CHF 1.2 Mio. gestiegen.

Impairment

Gemäss Swiss GAAP FER 20 ist auf jeden Bilanzstichtag zu prüfen, ob Aktiven in ihrem Wert beeinträchtigt sind. Diese Prüfung erfolgt aufgrund von Anzeichen, die darauf hindeuten, dass einzelne Aktiven von einer solchen Wertbeeinträchtigung betroffen sein könnten.

In der Beurteilung der Werthaltigkeit ist der Verwaltungsrat der Spitalverbunde zum Schluss gekommen, dass für das Spital Linth per Bilanzstichtag Anzeichen für eine Wertminderung bestehen. Diese Anzeichen ergeben sich aus Abweichungen zwischen den Erwartungsrechnungen des aktuellen Jahres im Vergleich zum aktuellen Budget sowie zwischen dem Budget des Folgejahres und der Mittelfristplanung für die kommenden Jahre. Die Gründe für diese Abweichungen sind einerseits auf die anspruchsvolle Transformation zur Neuausrichtung der Spitalverbunde sowie auf teuerungsbedingte Kostensteigerungen und auf die nach wie vor ungenügende Tarifsituation zurückzuführen. Andererseits sind die erreichten Fallzahlen noch nicht hoch genug, um eine bestmögliche Auslastung mit den neu erbauten Räumen zu erzielen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde eine Werthaltigkeitsprüfung vorgenommen. Das Modell sowie wesentliche Parameter wurden in Zusammenarbeit mit PricewaterhouseCoopers AG (PwC) erarbeitet. Aus den vorliegenden Impairment-Tests ergibt sich eine Wertbeeinträchtigung von CHF 19.05 Mio. auf den Immobilien.

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